Mehr als 12.000 Unterstützende haben die Petition zur Rettung des Palais Sommers unterzeichnet. Ganz genau waren es 12.195 Petenten, die in nur drei Wochen mit ihrer Unterschrift ihre große Verbundenheit mit dem Palais Sommer bekundeten. Insgesamt 11.387 Petenten kamen aus Sachsen, weitere aus allen Teilen Deutschlands und sogar dem Ausland. Von Bremen bis nach Zürich, von Südtirol bis nach Frankreich, Belgien und Schweden reichte die Unterstützung. Es gab 3.908 befürwortende Kommentare. 78 Prozent aller Votierenden kamen aus Dresden. 46 Prozent bezeichneten sich als persönlich von der Entscheidung des Staatsbetriebes Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB) und des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen betroffen. Wer sich die genauen Ergebnisse noch einmal ansehen möchte, findet hier die Petition. Und wie geht es nun weiter? Die Ergebnisse der Petition werden an den Sächsischen Landtag zur weiteren Behandlung übergeben.



Der in der Petition offenbar gewordene große Zuspruch ehrt uns sehr und macht Mut. Wir spüren einen enormen Rückhalt. Daraus ziehen wir die Kraft, die Entscheidung nicht einfach hinzunehmen und den Kopf in den Sand zu stecken, sondern für unser Festival zu kämpfen und einen in die Zukunft führenden Weg zu finden. Unsere Hoffnung ist groß, dass die Verantwortlichen im Freistaat den überwältigenden Wunsch der Petenten wahrnehmen und jetzt endlich mit uns auf die Suche nach Lösungen gehen. Der Palais Sommer ist noch lange nicht am Ende!
– Jörg Polenz

Die von Freundeskreismitglied Jens Wagner über die Online-Plattform Open Petition gestartete Petition richtet sich an die sächsische Landesregierung und fordert einen Erhalt des Palais Sommers und eine Korrektur der Vergabeentscheidung. In einer Ausschreibung des SIB über die Nutzung des Parks des Japanischen Palais zog das Gebot der Kultur für alle gGmbH, die den Palais Sommer vor 13 Jahren geschaffen und in dieser Zeit zu einem der größten und wichtigsten Festivals Dresdens entwickelt hat, gegenüber einem höheren Gebot eines anderen Bieters den Kürzeren. Das vom SIB in Abstimmung mit dem Staatsministerium der Finanzen gewählte Ausschreibungsverfahren berücksichtigte weder qualitative Aspekte noch sonst bei öffentlichen Ausschreibungen übliche Kriterien wie Erfahrungen, Kompetenzen, Leistungsfähigkeit und Referenzen. Auch der dargelegte Umfang und die Qualität des Festivalprogrammes wurden nicht bewertet. Ebenso keine Rolle spielten gemeinnützige Aspekte oder Wechselwirkungen mit Kultur- und Bildungseinrichtungen im In- und im Ausland und dem städtischen Tourismusmarketing. Auf die vom Festivalveranstalter signalisierte Verhandlungsbereitschaft bezüglich der Höhe des Pachtzinses wurde nicht eingegangen, obwohl dieser ursächlich mit dem Programmvolumen und der gebotenen Qualität zusammenhängt. Dass die Entscheidung erst im März und damit zu einer Zeit, da die Festivalvorbereitungen bereits weit fortgeschritten waren, getroffen wurde, unterstreicht die Fragwürdigkeit des gesamten Ausschreibungsverfahrens.



Wir hoffen, dass die Petition einen Anstoß dazu geben kann, über die Kriterien öffentlicher Ausschreibungen im Veranstaltungsbereich zu diskutieren. Es ist sicher zu hinterfragen, ob herausragende und rare Veranstaltungsorte wie der Park des Japanischen Palais wirklich einzig und allein auf der Basis des höchsten Gebotes vergeben werden, ohne Traditionen, Programmqualität und -umfang, die Leistungsfähigkeit des Bieters und Urheberschaften zu berücksichtigen. Dass das im Interesse der Bürgerschaft liegt und dem Kulturauftrag der öffentlichen Hand entspricht, muss bezweifelt werden
– Jörg Polenz

Ein bemerkenswerter Aspekt ist dabei, dass die letzte Ausschreibung des SIB aus dem Jahr 2019 all diese Aspekte noch beinhaltete, abfragte und bewertete und der Palais Sommer in der Folge den Zuschlag bekam. 

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