Im Frühjahr diesen Jahres sorgte die Entscheidung des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB), den Palais Sommer erstmals nicht im Park des Japanischen Palais stattfinden zu lassen, für viel Aufregung. Nicht nur für uns, als Veranstaltende, war diese Entscheidung ein wahrer Schock, auch unsere Besucherinnen und Besucher fürchteten um die Existenz eines der bedeutendsten Kulturfestivals in der Landeshauptstadt.

Die Kritik an der Entscheidung und den neu gefassten Vergabekriterien war groß und führte zu Protest. Unter anderen unterschrieben in wenigen Wochen 12.202 Unterstützende eine von unserem Comuneo-Freundeskreismitglied Jens Wagner initiierte Online-Petition, für den Erhalt des Palais Sommers und die Überprüfung der Vergabekriterien.

Aus der breiten Welle der Wertschätzung und Solidarisierung schöpften wir Kraft für die Entwicklung eines alternativen Festivalkonzeptes 2022. In kürzester Zeit war es uns mit der Unterstützung vieler Freundinnen und Freunde sowie unserer Partnern gelungen, umzuplanen und den Palais Sommer an gleich drei neuen Standorten zu etablieren. Der Erfolg war überwältigend: Insgesamt besuchten mehr als 187.000 Menschen den Palais Sommer. Das freute uns, das erleichterte uns und vor allem, erfüllt es uns noch immer mit großer Dankbarkeit, dass uns so viele Menschen an unsere neuen Veranstaltungsorte gefolgt sind.

Braucht es denn jetzt überhaupt noch eine Petition?

Ja, unbedingt! Denn über die Kriterien öffentlicher Ausschreibungen im Kultur- und Veranstaltungsbereich muss nach wie vor diskutiert werden. Wir wollen einen Anstoß geben, die sehr unterschiedlichen Vergabeverfahren öffentlicher Einrichtungen einer Prüfung zu unterziehen und transparenter zu gestalten. Insbesondere die Nutzung wertvoller öffentlicher Liegenschaften müsse nach nachvollziehbaren Kriterien erfolgen, die auch den Wert von Traditionsveranstaltungen für Stadt, Land und Gesellschaft sowie deren Qualitäten, Umfang, Einzigartigkeit und Urheberschaft und die Bedeutung für Kulturschaffende, Wirtschaft und Tourismus berücksichtigen. Anders als bei anderen öffentlichen Liegenschaften und anders als bei vorhergehenden Ausschreibungen hatten der SIB und das Finanzministerium diesmal nach dem Höchstgebot vergeben und damit das Ende des Festivals in Kauf genommen.

Nun braucht es erstmal Zeit, wurde uns mitgeteilt, denn gründliche Arbeit will Weile haben. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal für jede einzelne Unterschrift bedanken. Sobald es Neuigkeiten aus dem Sächsischen Landtag gibt, halten wir dich natürlich auf dem Laufenden.

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