Musician in Residence
Musician in Residence | John Blek & Anette Askvik
Datum/Zeit
21.07.22 - 09.08.22
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Ort
John Blek & Anette Askvik
Wir sind sehr stolz, dass wir im Jahr 2022 gleich zwei Musicians in Residence beim Palais Sommer begrüßen dürfen: Anette Askvik und John Blek.
Anette Askvik (NOR)

Anette Askvik ist eine norwegische Musikerin, Komponistin und Produzentin mit der einzigartigen Fähigkeit, Menschen in ihrem Innersten zu berühren. Ihre Musik ist so kraftvoll und hypnotisch, dass sie Gleichgültigkeit gar nicht erst zulässt.
Aufgewachsen ist sie in Stavanger, einer Halbinsel ganz im Westen Norwegens, und fand schon früh Inspiration in der sie umgebenden Natur und dem Meer: «The nature is like people. There is a lot of energy running through us all the time. The breeze that builds up to a storm, the light and the eternal darkness. It is alluring, beautiful and frightening. Yet there is so much to learn about all that we have in us.»
Auf ihrem Debütalbum “Liberty” arbeitete sie mit dem Produzenten Øystein Sevåg und einer ganzen Reihe hochangesehener norwegischer Musiker wie Audun Erlien, Rune Arnesen und Petter Wettre. Ihr zweites Album „Multiverse” fand sie Inspiration in den Klängen von Sternen, Monden und Planeten aus Aufnahmen der NASA, die ihren Weg bis in diese Lieder fanden.
Mit Dresden verbindet sie eine langjährige Freundschaft mit Jan Heinke (1968 – 2022), der für sie ein eigenes Stahl-Instrument entwickelte und baute, das gemeinsam mit den Celli des STAHLQUARTETTs erklingen sollte. Ihr Aufenthalt als musician in residence soll insbesondere der Fertigstellung einer geplanten gemeinsamen Komposition für diese Instrumente und der Kollaboration mit den verbliebenden Mitgliedern des Stahlquartetts gewidmet sein.
John Blek (IRL)

Um John Blek in 2021 zu verstehen, muss man zurückblicken auf das Jahr 2017, das er zu großen Teilen entkräftet und von einem mysteriösen Leiden ans Bett gefesselt in Krankenhäusern verbrachte. Eine Akustikgitarre und ein, wie er selbst sagt, „kleiner Rest Stimme“ als einzige Begleiter zwischen Stumpfsinn, Schmerz und Fiebertraum. Dort entstand der Gedanke eines Vier-Alben-Zyklus über die Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft. Noch im Krankenhaus, zwischen fiependen und röchelnden Maschinen, nahm er die ersten Demos auf und hat mit seinem Songwriting seither nie wieder nachgelassen.
Er verfeinert seinen Ansatz mit jedem Album, sucht sich für jede Recording-Session neue Kollaborateur*innen und arbeitet sich tief hinein in Themen, Motive und Gedanken. Es geht dabei nicht um große stilistische Sprünge, sondern um eine ganz profunde Essenz seines eigenen Songwritings, um Poesie und Wahrheit, um Schönheit und Kunstfertigkeit. Mit „Catharsis“ entstand ein erstes Album voller nautischer Motive, verwoben mit Gedanken zu Heilung und Resilienz. Jetzt erscheint mit „Of Ether & Air“ Bleks Betrachtung der gleichzeitigen Leichtigkeit und Schwere der uns umgebenden Atmosphären und der dem Mensch innewohnenden Sehnsucht nach grenzenloser Freiheit. Sein luftiges Album. Der Abschluss dieses Zyklus. Das Meer lässt ihn auch dort nicht los. Einer von vielen nahezu perfekten Songs auf „Ether…“ trägt den Titel „Cormorant“ und handelt von einem Fischer, der für viele Monate auf See seine geliebte Frau und sein ungeborenes Kind zurücklässt, um seinem Beruf nachzugehen. Vermutlich liegt das an der schroffen Küste seiner irischen Heimatstadt Cork, der er nie den Rücken gekehrt hat.
Er spielt hier mit Cheyenne Mize (Bonnie ‚Prince‘ Billy), Kris Drever (Lau) und dem Pianisten und BBC Jazz Award Gewinner Kit Downes, nachdem auf den Vorgängeralben unten anderen Joan Shelley, Mick Flannery und Matthew Berrill zu hören waren.
Gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
